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Sirenen
Sirenen, (Gr. M.), mythische Wesen, die zuerst in der Odyssee vorkommen, wo sie auf einer Insel des Westmeers hausen; hier singen sie so bezaubernd, dass die Vorüberfahrenden, Weib, Kind, Freunde und Heimath vergessend, sich von ihnen anlocken lassen und durch Schiffbruch umkommen, wesshalb die Ufer der Insel mit gebleichten Gebeinen bedeckt sind. Ulysses verstopfte daher vor der Annäherung seinen Leuten die Ohren mit Wachs, sich selbst aber liess er an den Mast festbinden, und so kam sein Schiff unbeschädigt vorüber. Auch die Argonauten kamen glücklich vorbei, weil ihnen Orpheus ein noch schöneres Lied, als das der S., sang. Nach Homer vermanchfaltigen sich die Angaben über die S.; man nannte sie Kinder des Phorcys oder des Achelous, und der Sterope oder einer Muse, oder der Erde, gab ihnen Flügel, oder eine Mischgestalt aus Mensch und Fisch, oder aus Mensch und Vogel, wesshalb sie auch mit den ⇒ Harpyien verwechselt wurden. Homer kennt, ihrer zwei, ohne sie zu nennen; sein Erklärer Eusthatius nennt sie Aglaopheme (Glanzstimme) und Thelxiepea (Zaubergesang); später nahm man drei an, Pisinoë, Aglaopheme und Thelxiepea, oder Parthenope, Ligea und Leucosia. Als man ihren Wohnsitz geographisch bestimmen wollte, setzte man sie bald auf das sicilische Vorgebirge Pelorum, bald auf die Insel Capreä, die sirenusischen Inseln, die Insel Anthemusa; bald an die Küste von Parthenope (das spätere Neapel), welche Stadt von der S. Parthenope benannt sein sollte und ihr Grabmal zeigte. Auf unserm Bilde sehen wir nach einem geschnittenen Stein eine geflügelte Sirene, mit Krallen an den Füssen, ein zweihenkliges Gefäss haltend.
Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 415.
Sirēnen, 1) (Sirēnes), nach Homer liebreizende Mädchen auf einer Insel bei Sicilien od. an der Küste von Campanien (s. Sirenusá), welche auf einer blumigen Wiese, umgeben von verwesenden Menschengebeinen, saßen, durch süßen Gesang (Sirenengesang) die vorübersegelnden Schiffer anlockten u., wenn diese gelandet waren u. die S. geliebt hatten, auffraßen od. überhaupt ins Verderben brachten. Homer nennt zwei S., Spätere drei: Thelxiope, Molpadia (Molpe) u. Pisinoe (Aglaophonos), od. vier: Aglaopheme, Thelxiepea, Pisinoe u. Ligea; sie sind Tochter des Phorkos od. des Acheloos u. der Melpomene[141] (Terpsichore, Sterope). Vom Schicksal war ihnen bestimmt so lange zu leben, bis Jemand an ihrer Insel vorbeiführe, ohne von ihrem Gesang bethört worden zu sein. Daher sie sich in das Meer stürzten, als Odysseus (s.d. S. 218) ihren Gesang zwar hörte, aber vorbeifuhr, indem er seinen Schiffsleuten die Ohren mit Wachs verklebte, damit sie den Gesang nicht hörten, sich selbst aber an den Mast hatte festbinden lassen, um das Schiff nicht zu ihnen lenken zu können. Nach Späteren geschah dies schon bei der Argonautenfahrt, indem Orpheus ein Lied zur Lyra sang, welches ihren Zauber brach. Eine andere Mythe macht sie Anfangs zu Nymphen im Gefolg der Proserpina auf Sicilien, welche in halbe Vögel (Hühner od. Strauße) verwandelt wurden, als sie ihrer geraubten Gebieterin nicht nacheilen konnten u. sich Flügel wünschten; daher sie auch oberhalb als Jungfrauen, unterhalb als Vögel dargestellt wurden. Nach And. begaben sie sich nach dem Raube aus Zorn über das Geschehene mit schnellen Fittigen nach dem Vorgebirg Pelorum u. brauchten ihre Leier zum Verderben der Vorüberfahrenden. Sie wagten sich einst mit den Musen in einen Wettgesang, wurden aber besiegt, u. die Musen rupften ihnen zur Strafe die Federn aus den Flügeln u. machten sich Siegeskränze daraus. Allegorisirende Philosophen, seit Plato, nahmen acht S. an, welche auf den acht Kreisen des Himmels umhergetragen, die Sphärenharmonie anstimmten, wofür Andere die neun Musen nahmen. Bei spätern Künstlern findet man auch männliche S.; sie erscheinen bis über die Hüften als Menschen, bekränzt u. bärtig, in den Händen eine siebensaitige Leier, nach unten aber, an Füßen, Flügeln u. Schwanz einem Hahne gleich; über der ganzen Gestalt schwebt ein Stern; auch findet man sie mit Flügeln an den Schultern u. ohne Schweif; 2) im gewöhnlichen Leben so v.w. reizende, aber betrügerische Frauenzimmer, wovon auch Sirenengesang für verführerische Künste sprüchwörtlich geworden ist; 3) ein Theil der Hofdamen der Katharina von Medici, s.u. Hugenotten S. 586.
Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 140-141.
Sirēnen heißen bei Homer zwei mädchenhafte Göttinnen, welche Aglaopheme und Thelxiepia hießen und auf einer Insel bei Trinakia wohnten, wo sie die Vorüberfahrenden durch ihren zauberischen Gesang anzulocken suchten, um sie nimmer wieder von sich zu lassen. Nach spätern Mythen waren sie Töchter des Flußgottes Achelous und Gespielinnen der Proserpina. Als diese von Pluto entführt worden war, wurden sie Halbvögel, um die verlorene Freundin aufzusuchen. Sie sollen sich mit den Musen in einen Wettstreit in der Kunst des Gesanges eingelassen haben. Sie verloren und die Musen rupften ihnen zur Strafe die Federn aus.
Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 199.
Sirenen (Mythologie), Töchter der Melpomene oder Terpsichore, holden Gesanges kundige Meerjungfrauen, deren wonnig-schöne Gestalt sich in einen Fischleib endete. Mit unwiderstehlichem Gesang lockten sie die Schifffahrer an, die, Alles vergessend, in ihre Umarmung eilten, bald aber zerstückt und verspeist wurden. Zu dieser Grausamkeit hatte Ceres sie verwünscht, weil sie, die Gespielinnen Persephone's (Proserpina's), diese ohne Widersetzlichkeit entführen ließen Sie[263] sollten so lange leben, bis Jemand ungerührt und unangezogen durch ihren Gesang vorübersegeln werde. Dieß Wort erfüllte sich, als Orpheus mit den Argonauten kam, der sie im Gesange übertraf, worauf sie sich in's Meer stürzten und in Felsen verwandelt wurden. Ihr Name und Begriff wurde und wird noch allegorisch als Bild sinnlicher Verlockung gebraucht, und etwas von ihrer verderblichen Eigenschaft, so wie von ihrer Gestalt, ging auf die Nixen der deutschen Sage über.
Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 262-263.
Sirēnen (Seirenes), Töchter des Phorkys (s. d.) oder des Acheloos und einer Muse. bei Homer zwei, in späterer Sage drei Jungfrauen, die auf einem Eiland zwischen der Insel der Kirke und der Skylla, auf einer Strandwiese, umgeben von bleichenden Gebeinen, durch ihren Gesang Vorübersegelnde anlockten,[500] um sie zu verderben. Als Odysseus vorbeifuhr, verklebte er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs und ließ sich selbst an den Mast binden, um sie ohne Gefahr zu hören.
Die Argonauten schützte Orpheus durch seinen Gesang vor dem Zauber. Da sie nur so lange leben sollten, bis einer durch ihren Gesang unbetört bliebe, stürzten sie sich wegen Odysseus oder Orpheus ins Meer und wurden in Klippen verwandelt. Spätere Zeit lokalisierte sie auf den Sirenufen bei Neapel oder auf Capri oder dem sizilischen Vorgebirge Pelorum. Im Volksglauben der Griechen sind die S. dämonische Mischwesen mit Vogelleibern und Menschenköpfen, die, ursprünglich die abgeschiedene Seele selbst bedeutend, als Totenvögel erscheinen und auf Grabdenkmälern, oft klagend (s. Abbildung) oder singend oder mit Instrumenten, häufig dargestellt sind, wobei die Vorstellung von den musizierenden S. auf den Einfluß der Homerischen Sage zurückzuführen ist. Vgl. Schrader, Die S. (Berl. 1868); Weicker, Der Seelenvogel (Leipz. 1902).
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 499-500.
Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 415.
Sirēnen, 1) (Sirēnes), nach Homer liebreizende Mädchen auf einer Insel bei Sicilien od. an der Küste von Campanien (s. Sirenusá), welche auf einer blumigen Wiese, umgeben von verwesenden Menschengebeinen, saßen, durch süßen Gesang (Sirenengesang) die vorübersegelnden Schiffer anlockten u., wenn diese gelandet waren u. die S. geliebt hatten, auffraßen od. überhaupt ins Verderben brachten. Homer nennt zwei S., Spätere drei: Thelxiope, Molpadia (Molpe) u. Pisinoe (Aglaophonos), od. vier: Aglaopheme, Thelxiepea, Pisinoe u. Ligea; sie sind Tochter des Phorkos od. des Acheloos u. der Melpomene[141] (Terpsichore, Sterope). Vom Schicksal war ihnen bestimmt so lange zu leben, bis Jemand an ihrer Insel vorbeiführe, ohne von ihrem Gesang bethört worden zu sein. Daher sie sich in das Meer stürzten, als Odysseus (s.d. S. 218) ihren Gesang zwar hörte, aber vorbeifuhr, indem er seinen Schiffsleuten die Ohren mit Wachs verklebte, damit sie den Gesang nicht hörten, sich selbst aber an den Mast hatte festbinden lassen, um das Schiff nicht zu ihnen lenken zu können. Nach Späteren geschah dies schon bei der Argonautenfahrt, indem Orpheus ein Lied zur Lyra sang, welches ihren Zauber brach. Eine andere Mythe macht sie Anfangs zu Nymphen im Gefolg der Proserpina auf Sicilien, welche in halbe Vögel (Hühner od. Strauße) verwandelt wurden, als sie ihrer geraubten Gebieterin nicht nacheilen konnten u. sich Flügel wünschten; daher sie auch oberhalb als Jungfrauen, unterhalb als Vögel dargestellt wurden. Nach And. begaben sie sich nach dem Raube aus Zorn über das Geschehene mit schnellen Fittigen nach dem Vorgebirg Pelorum u. brauchten ihre Leier zum Verderben der Vorüberfahrenden. Sie wagten sich einst mit den Musen in einen Wettgesang, wurden aber besiegt, u. die Musen rupften ihnen zur Strafe die Federn aus den Flügeln u. machten sich Siegeskränze daraus. Allegorisirende Philosophen, seit Plato, nahmen acht S. an, welche auf den acht Kreisen des Himmels umhergetragen, die Sphärenharmonie anstimmten, wofür Andere die neun Musen nahmen. Bei spätern Künstlern findet man auch männliche S.; sie erscheinen bis über die Hüften als Menschen, bekränzt u. bärtig, in den Händen eine siebensaitige Leier, nach unten aber, an Füßen, Flügeln u. Schwanz einem Hahne gleich; über der ganzen Gestalt schwebt ein Stern; auch findet man sie mit Flügeln an den Schultern u. ohne Schweif; 2) im gewöhnlichen Leben so v.w. reizende, aber betrügerische Frauenzimmer, wovon auch Sirenengesang für verführerische Künste sprüchwörtlich geworden ist; 3) ein Theil der Hofdamen der Katharina von Medici, s.u. Hugenotten S. 586.
Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 140-141.
Sirēnen heißen bei Homer zwei mädchenhafte Göttinnen, welche Aglaopheme und Thelxiepia hießen und auf einer Insel bei Trinakia wohnten, wo sie die Vorüberfahrenden durch ihren zauberischen Gesang anzulocken suchten, um sie nimmer wieder von sich zu lassen. Nach spätern Mythen waren sie Töchter des Flußgottes Achelous und Gespielinnen der Proserpina. Als diese von Pluto entführt worden war, wurden sie Halbvögel, um die verlorene Freundin aufzusuchen. Sie sollen sich mit den Musen in einen Wettstreit in der Kunst des Gesanges eingelassen haben. Sie verloren und die Musen rupften ihnen zur Strafe die Federn aus.
Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 199.
Sirenen (Mythologie), Töchter der Melpomene oder Terpsichore, holden Gesanges kundige Meerjungfrauen, deren wonnig-schöne Gestalt sich in einen Fischleib endete. Mit unwiderstehlichem Gesang lockten sie die Schifffahrer an, die, Alles vergessend, in ihre Umarmung eilten, bald aber zerstückt und verspeist wurden. Zu dieser Grausamkeit hatte Ceres sie verwünscht, weil sie, die Gespielinnen Persephone's (Proserpina's), diese ohne Widersetzlichkeit entführen ließen Sie[263] sollten so lange leben, bis Jemand ungerührt und unangezogen durch ihren Gesang vorübersegeln werde. Dieß Wort erfüllte sich, als Orpheus mit den Argonauten kam, der sie im Gesange übertraf, worauf sie sich in's Meer stürzten und in Felsen verwandelt wurden. Ihr Name und Begriff wurde und wird noch allegorisch als Bild sinnlicher Verlockung gebraucht, und etwas von ihrer verderblichen Eigenschaft, so wie von ihrer Gestalt, ging auf die Nixen der deutschen Sage über.
Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 262-263.
Sirēnen (Seirenes), Töchter des Phorkys (s. d.) oder des Acheloos und einer Muse. bei Homer zwei, in späterer Sage drei Jungfrauen, die auf einem Eiland zwischen der Insel der Kirke und der Skylla, auf einer Strandwiese, umgeben von bleichenden Gebeinen, durch ihren Gesang Vorübersegelnde anlockten,[500] um sie zu verderben. Als Odysseus vorbeifuhr, verklebte er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs und ließ sich selbst an den Mast binden, um sie ohne Gefahr zu hören.
Die Argonauten schützte Orpheus durch seinen Gesang vor dem Zauber. Da sie nur so lange leben sollten, bis einer durch ihren Gesang unbetört bliebe, stürzten sie sich wegen Odysseus oder Orpheus ins Meer und wurden in Klippen verwandelt. Spätere Zeit lokalisierte sie auf den Sirenufen bei Neapel oder auf Capri oder dem sizilischen Vorgebirge Pelorum. Im Volksglauben der Griechen sind die S. dämonische Mischwesen mit Vogelleibern und Menschenköpfen, die, ursprünglich die abgeschiedene Seele selbst bedeutend, als Totenvögel erscheinen und auf Grabdenkmälern, oft klagend (s. Abbildung) oder singend oder mit Instrumenten, häufig dargestellt sind, wobei die Vorstellung von den musizierenden S. auf den Einfluß der Homerischen Sage zurückzuführen ist. Vgl. Schrader, Die S. (Berl. 1868); Weicker, Der Seelenvogel (Leipz. 1902).
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 499-500.